Attraktive Förderzuschüsse für Batteriespeichersysteme

Die Produktion von Strom aus der hauseigenen Photovoltaik-Anlage erweist sich auch für Kinos als attraktiv und wirtschaftlich rentabel, da die selbst erzeugte Energie wesentlich günstiger und umweltfreundlicher ist. Nach Erhebung des Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE waren 2020 in Deutschland rund zwei Milionen Photovoltaik-Anlagen mit einer Nennleistung von 54 GW installliert. Mit den 50 TWh des erzeugten Solarstroms sind rund 9,3 Prozent des Brutto-Stromverbrauchs abgedeckt worden.

 

Strom aus erneuerbaren Quellen besitzt eine wesentlich bessere Klimabilanz als der herkömmliche Strommix, der teilweise auf fossilen Brennstoffen basiert. Nach Berechnungen des Umweltbundesamtes (UBA) entstehen durch die Produktion einer Kilowattstunde Strom, die sich aus dem konventionellen Strommix zusammensetzt, 401 Gramm CO2. Die Produktion von Ökostrom ist hingegen mit weitaus niedrigeren CO2-Emissionen verbunden, da dabei nur Vorketten-Emissionen anfallen.

 

Der Betrieb einer PV-Anlage ist komplett emissionsfrei. Bei der Herstellung einer PV-Anlage, die aus PV-Modulen, Wechselrichter, Montagesystem sowie der Verkabelung besteht, entstehen CO2-Emissionen. Ein kristallines PV-Modul setzt sich aus Solarzellen, Glas, Laminat und einem Aluminiumrahmen zusammen. Laut der Marktanalyse Ökostrom II von 2019, die das Umweltbundesamt ermittelt hat, belaufen sich die Vorketten-Emissionen für Ökostrom aus Photovoltaik auf 55,7 g CO2 je kWh.

 

Auch wirtschaftlich rentiert sich Solarstrom, zumal PV-Anlagen oftmals mit Unterstützung von Fördermitteln finanziert werden. Am günstigsten ist es, den produzierten Solarstrom selbst zu nutzen, denn die aktuell angebotenen Einspeisevergütungen liegen je nach Größe und Zeitpunkt der Inbetriebnahme der Anlage zwischen sechs und acht Cent pro Kilowattstunde. Da PV-Anlagen tagsüber Strom produzieren und Kinos am Abend den höchsten Strombedarf aufweisen, bietet sich der Einsatz eines Batteriespeichers an.

In zahlreichen Bundesländern können Unternehmen Fördergelder für die Investition in einen Batteriespeicher abrufen. Die Höhe der Förderung reicht dabei von 2.000 Euro in Schleswig-Holstein bis hin zu einem Zuschuss bis zu 100.000 Euro in Thüringen. Attraktive Förderprogramme für Batteriespeicher bieten auch Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Die Fördersumme ist von der Kapazität der Speicher abhängig.

 

Einige Länderprogramme vergeben zudem einen Bonus für eine Ladesäule. Die Investition in einen Batteriespeicher wird in den meisten Ländern nur unterstützt, wenn dieser zusammen mit einer PV-Anlage installiert wird. In Thüringen gilt für PV-Anlagen mit einer Leistung über 10 kWp die Fördervoraussetzung, dass die Eigenverbrauchsquote bei mindestens 60 % liegt.

 

Eine aktuelle Übersicht über die Speicher-Förderprogramme hat das Unternehmen Tesvolt erstellt, das in Wittenberg seit dem Frühjahr 2020 Stromspeichersysteme in verschiedenen Größenklassen produziert, deren Speicherkapazität von 9,6 Kilowattstunden bis in den Megawattbereich reicht. Die jährliche Produktionskapazität von Europas erster Gigafactory für gewerbliche Batteriespeicher liegt bei 255 MWh.

 

 

Die Batteriespeichersysteme besitzen ein Energiemanagementsystem, das zwei Betriebsführungsstrategien in verschiedenen Kombinationen ermöglicht wie die Eigenverbrauchsoptimierung (EVO) mit Lastspitzenkappung (LSK ), die Eigenverbrauchsoptimierung mit Time of Use (ToU) oder Time of Use mit Lastspitzenkappung.

 

Bei der Kombination von Eigenverbrauchsoptimierung und Lastspitzenkappung entstehen geringere Zusatzkosten durch Lastspitzen und es muss weniger Strom vom Versorger bezogen werden. Die Basis für die optimale Lade- und Verbrauchsstrategie bilden tägliche Wetterprognosedaten sowie die jeweiligen Batteriekapazitäten.

 

Bei der Eigenverbrauchsoptimierung mit Time of Use werden sowohl die Nutzung des selbst produzierten Stroms als auch der Bezug aus dem Versorgernetz automatisch auf optimale Kosteneffizienz ausgerichtet. Die zusätzlich benötigte Strommenge, die vom Versorger bezogen werden muss, kann beispielsweise nachts zu besonders günstigen Preistarifen geladen werden. Der Strom wird immer dann abgegeben, wenn die eigene Solarstromproduktion nicht zur Bedarfsdeckung ausreicht oder der aus dem Netz bezogene Strom zu teuer ist.

 

Bei der Kombination von Lastspitzenkappung und Time of Use fallen geringere Zusatzkosten durch Lastspitzen an. Die Lastkurve gibt Aufschluss darüber, wie viele Kilowattstunden zu welchen Zeitpunkten zur Lastspitzenkappung erforderlich sind und wann der Speicher entsprechend stark geladen sein muss. Bei dieser Variante wird der Strom aus dem Versorgernetz nur zu den Tageszeiten mit einem günstigem Preis bezogen.